ein loft, zwei bmx und ein ganzer haufen marillenknödel. wien brennt!

6/26/2006

KroFaz

Hoher Besuch ist angekommen. Krolitzen hat auch noch Verwandschaft. Ich ging ja immer zum Wohle der Menschheit davon aus, der Herr habe weder Vater noch Mutter und noch weniger eine ganze Sippschaft. Doch: Fehlanzeige. Zu meinem Glück stellte sich heraus - die neu Zugereisten sind weitaus verträglicher als der Generalmajor Krolitzen selbst, der seinen Besuch, mich, Gönnerin H., die ganze Sippschaft eben heute auf die geöffneten Wiener Flaktürme drängte. Die Warnhinweise an der Eingangstür schlug "Ich mach das schon" Krolitzen in den Wind und kurze Zeit später hangelten wir uns an korrodierten Aufzugtragleinen den alten Schacht hinauf um rechtzeitig GröFaz Krolitzens "Rede zur Lage der Nation" auf dem Turmplateau zu hören. Er hatte sich recht herausgeputzt. Die weissen Gamaschen über die übel zersetzten Pumas gezogen und faselte alsbald von "schweren Zeiten die Opfer brauchen", Äpfeln und Stämmen, Unterwanderung durch Fremdobst und seinem ureigenen Recht den Turm in Eigenbesitz zu nehmen. Irgendwie hatte aber die Gendarmerie von der ganzen Sache Wind bekommen und stand kurze Zeit später bereit um den Haidesken Maschbauer endgültig festzunehmen. Doch, der sonst träge K hatte schon einen Fluchplan ausgearbeitet und verschwand kurzerhand in den "verboteten" Kellergewölben des Stahlbetonkolosses. Das war um 17:30. Gendarmerie, ich selbst und der Familienbesuch suchten noch bis in die späten Abendstunden nach dem Verschwundenen. Nichts. Nur sein Gelächter tönt mittlerweile durch Wiens gesamte Kanalisation. "Ich werde die Weltherrschaft an mich reißen", war das letzte, was ich von ihm vernahm. Seine Verwandten habe ich nun in seinem Zimmer einquartiert. Lieb wäre mir, sie blieben statt seiner.