ein loft, zwei bmx und ein ganzer haufen marillenknödel. wien brennt!

3/26/2006

Licht am Ende des Schimmels

Verpennt. Ganz klar, Sommerzeit und Krolitzen merkt gar nichts. Nicht nur haben wir so spielend eine Wohnungsbesichtigung verbrödelt, nachdem der Genosse auch noch den Weg in die falsche Gasse wies sondern auch den ganzen Tagesplan durcheinander gebracht. Fettnäpfchen eins: Die Wohnung mit dem Flair eines türkischen Jesusreliefs fand Krolitzen "ganz wunderbar" und "wie aus dem Ei gepellt" - nur mein dezenter Hinweis, dass wir die Pressholz-Kitchenette nicht kaufen wollen hielt ihn davon ab den Mietvertrag gleich zu unterzeichnen. Weiter zu Frau Tietze - der aufmerksame Leser kennt die nette, zuvorkommende Dame noch vom Vortag. Zugegeben, Krolitzen hat es irgendwie geschafft sich nicht schon telefonisch alle Chancen durch seine kumpelhafte Art zu vergeigen und so konnten wir erneut ein Kellergewölbe bei der alten Dame mit Hang zu morbiden Geschichten besichtigen - selbstverständlich bot ich mich der hilflosen Frau selbstlos als Stütze an, sorgend und bemüht wie ich nunmal bin! Aber die Wohnung, das war mir dann doch zuviel - nochmal in einen Miefkeller mit Funghi-Biotop? Ich legte die Meßlatte lieber etwas höher. "Julia", die dringend für ein paar Monate Mitbewohner suchte zeigte reges Interesse und Krolitzen hatte den Zwiebel-Falafel schon soweit verdaut dass der stechende Geruch glücklicherweise hinter seinem Kragen versteckt blieb. So wie es aussieht will Julia uns haben, wenn wir auch etwas über unsere Verhältnisse dort leben würden - nach zwei Monaten (wir könnten erst ab 20.4 rein) "experimentellem Kellerloft mit ein paar Renovierungsarbeiten" (Krolitzen) hau ich die Kohle gerne auf den Putz!

Weil Krolitzen so ruhig geblieben ist habe ich ihn heute Abend ins "Peepshow 69" gehen lassen, damit er seinen Spaß und ich meine Ruhe habe. In der Zwischenzeit konnte ich mit Julia verhandeln und sogar die Miete drücken. Ich träume schon von einer Wohnung mit Dusche, Kühlschrank und Luftfeuchtigkeit unter 89 Prozent. Gerade habe ich noch eine Runde mit dem BMX über den Prater gedreht. Wien, ich bin dein Apfel, du der Stamm.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Sehr geehrter Schoenberg, lieber Krolitzen,

vielen Dank für diesen authentischen Einblick in das Wiener Wohnungsmillieu. Man möchte geradezu umgehend seine Sachen packen, seine Penthouse-Wohnung mit den goldenen Wasserhähnen am Central Park fluchtartig verlassen, um sich in einem Wasserfarbengemälde des "Letzten Abendmahles" mit Einbauküche häuslich niederzulassen.

Herzlichst Ihr

Stilwell J. Hornblower

3/27/2006 02:44:00 AM

 

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