ein loft, zwei bmx und ein ganzer haufen marillenknödel. wien brennt!

4/03/2006

Hilfe, Doktor Huber

Seine Deo-Orgie am Vorabend hatte Nachwirkungen. Der massive Ausstoß von desodorierenden Mitteln hatte in Kombination mit der verpiltzen Raumluft im Studio ein toxisches Potpourri ergeben. Das Ergebnis war ernüchternd, in der schlaflosen Nacht durchlitt ich mehrere Lungenembolien, mein Schädel dröhnte heute morgen wie ein Asphaltmahlwerk. Daher der Beschluß den heutigen Tag komplett aus meiner Wahrnehmung zu streichen. Selbst Krolitzen schien mein zugrundgerichtetes Dasein zu Mitleidsbekundungen zu Bewegen - er gab sich sogar die Mühe ein Mittagmahl zu bereiten. Leider hatte dem eher unselbstständigen Herrn keiner beigebracht, dass Reis gekocht und nicht roh gebraten wird. Trotzdem, die hohe Feuchtigkeit in unserer Raumluft brachte die Körner dann doch irgendwie zum quellen und Krolitzen sogar ein schmackhaftes Mahl auf den Tisch.
Um endlich die lebensfeindliche Umgebung im Loft abzustossen nahm ich Kontakt zu unserem zwar noch jungen, aber in Verhandlungsfragen selten unschlagfertigen Vermieter auf. Doktor Huber, wie wir ihn nennen, wird morgen zur Inaugenscheinnahme unserer Räumlichkeiten antreten, mit vereintem Geschick hoffen wir so die Mietbindung zur Örtlichkeit aufgeben zu können. Zusammen mit Kyrill brechen wir hoffentlich bald in ein neues Leben auf.
Den Abend verbrachte ich mit Krolitzen mit Konsumieren einiger Folgen "Futurama" aus dem Internet. Erstaunlicherweise konnten wir uns einigen und ich musste nicht die wahrscheinlich erschreckenden Mitschnitte seiner letzten Nächte in der "Bar Scandaleux" ansehen. Der Verweis auf meine labile Gesundheits- und Gemütslage hatte mich gerettet.