traurige Radlgschicht
Soviele Vorurteile und Stereotypen wie ich jetzt loswerden wollen würde, dürften ernsthaft das Ende meiner politischen, gesellschaftlichen und sozialen Karierre bedeuten, spräche ich sie aus: "Laufen sie durch Wien, ihr Radl ist schon weg". Ihr Autoradio auch. Bilanz eines ungestümen Semesters im Portal nach Osteuropa, in Wienislava, Bratiswien, in der Nähe Transdanubiens. Schwarze Lamellengriffe. Oryg SST Bremssystem. Ein Sattel, hart wie Kruppstahl. Felgen, so stabil, dass selbst die stärkste Schrottpresse ins Ächzen käme. Dieses Radl zwischen Eisberg und Titanic - zerstoben wäre der weisse Koloss. Möge es, wen auch immer, damit so mächtig auf die Fresse schlagen wie nur irgend möglich. Und – ich hätte es kaum für möglich gehalten – selbst für Krolitzen bedaure ich alles zutiefst. Kiezrunden zu Fuß? Unmöglich. Sechzehnjährige die einem bewundernd "Respect" zuwerfen? Vorbei. Muss man so tief Fallen nach dem Aufstieg? Wien, zeigst du jetzt erst dein wahres Gesicht? Ich gebe nichts auf, ich werde wieder auf Pegs stehen. Versprochen!