ein loft, zwei bmx und ein ganzer haufen marillenknödel. wien brennt!

4/15/2006

Der lange Weg nach vorn

Aufgewacht. Krolitzen wie ein Knetmännchen in Sommershitze zusammengesackt im Bett neben mir. Gott sei Dank - es war wohl nur ein Traum, dennoch habe ich dieses pelzige Gefühl im Mund und das dringende Bedürfnis Flüssigkeit aufzunehmen. Torkelnd schleppe ich mich in Richtung Küchenzeile. Meine Füße bleiben immer wieder hängen, in der Wohnung sieht es aus wie nach einer großen Swingerparty. Höschen, Halterlose Strümpfe. Damen. Krolitzen hatte sich wohl, mich im wahrsten Sinne des Wortes "links liegen lassend" wieder einen "Laisser-faire-Abend" gegönnt. Im Waschbecken türmen sich die Massen unseres ungespülten Geschirrs meterhoch. Herr Krolitzen, seines Zeichens "Architekt mit eigenem Lebensgefühl" hat dort ein statisch eigentlich unmögliches Bauwerk ersonnen. Direkt in meiner Spüle. Es ist kaum daran zu denken an den Wasserhahn mit frischen, wenn auch eiskaltem Wienerwasser zu gelangen. Wenigstens dringe ich nach dreissig Minuten stabilisierendem Eingriff zu meiner eingebauten Temperaturindikatortasse vor. Erst dann fällt mir auf: Das ganze "Studio Infernale" ist unter einer hauchdünnen weissen Schicht "beerdigt". Was hat Krolitzen wieder getan? Oder hatte ich doch nicht schlecht geträumt?
Mit meiner zwar versifften Tasse hangle ich mich langsam durch Nylon-Damenstrümpfe und Fesselwerkzeuge in Richtung Vorraum. Die Tür die Krolitzens "ein und alles", Hase, vor den biologischen Experimenten im Rückraum trennen sollte war zur Seite gefallen. Ich kann Hase nirgends entdecken, erinnere mich aber das mir während der Befreiungsaktion meiner Tasse ein Rascheln unter dem PVC aufgefallen war. Egal. Ich muss etwas trinken. Auf dem Tisch, unserem von chromhaltigen Farben durchtränktem Speisetisch steht ein TetraBrik "Clever". Ich öffne und gieße den Inhalt um. Die grüne fadige Substanz, die mit dem frischen Saft hinausplörrt stört mich wenig. Was solls ob ich es nun atme oder trinke? Runter damit. Den Weg zurück schaffe ich nur zur Hälfte. Irgendwo auf der Trenntür sinke ich nieder und erblicke unter dem PVC-Boden Hase. Inmitten weißer fädiger Gebilde. Krolitzen gibt wieder das charakteristische Röcheln von sich. Ich glaube mir wird schon wieder ganz schirch...

1 Comments:

Blogger andi said...

wow... "mir wird ganz schirch" ist ja schon fast advanced österreichisch. beeindruckt bin ich.
und der fleischzottelige schillerpilz da ist ja direkt massig. wozu muckis trainieren wenn man sich auch nen pilz zulegen kann. brriihaaaa.

und danke chicos für den link. vom pilzparadies volé ins ladieslager!

4/15/2006 05:50:00 PM

 

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