ein loft, zwei bmx und ein ganzer haufen marillenknödel. wien brennt!

5/13/2006

Vitamin-S

Mit Krolitzen einen Multi-Kulti-Abend zu verbringen klingt allenfalls so leicht wie ein Bierglas auf einer Banane zu balancieren oder gar vom selben Herr nicht unter den Tisch gesoffen zu werden. Rot und dick werde ich mir den heutigen Tag daher im Kalender anstreichen. Legten sich im Morgengrauen die Sorgenfalten noch marianengrabentief über meine Stirn, ob des anstehenden Abenteuers, so fühlt sich nun meine Haut nicht nur jung und straff, sondern der ganze Geist befreiter an.
Wochenlang habe ich versucht den Kollegen Maschbauer zu verstecken um es mir bei den allerliebenswürdigsten Nachbarn am neuen Wohnort nicht gleich zu verbauen. Doch, nicht nur ist dies keine leichte Aufgabe an einem zwölf Quadratmeter Panoramafenster in Durchgangshöhe, sondern es war auch früher oder später ein Einstandsmahl mit den Bewohner zu veranstalten. Ein Einstandsmahl, zusammen mit Sozial-Zeitbombe Krolitzen. Ich machte es geschickt, versprach dem Kollegen er dürfe die Einladung schreiben und kümmerte mich selbst um den Rest der Organisation. Natürlich bekam er von der Sache Wind und wollte mal wieder seine Extravaganz unter Beweis stellen - ich bekam daher die Ansage, wenn ich zu den neuen Nachbarn ein halbwegs bekömmliches Auskommen über die nächsten Jahren haben wolle, dann müsse ich entweder "ghanaisches Fufu" bereiten oder er werde sich vor den Gästen benehmen wie Ameisen im Biomüll.
Also. Ich verschwendete den halben Tag darauf herauszufinden dass es sich dabei um einen klebrigen Stärkeklos handelt. Es gelang mir sogar die nötigen Zutaten in einem Afrika-Shop zu besorgen. Und Punkt 18.30 stand ein perfekt ghanaisches Mahl auf dem Tisch (Drücke- und Schlummberger Maschbauer hatte wieder keinen Finger krumm gemacht, da er den Nachmittag angeblich wegen Verdauungsbeschwerden auf dem Klo verbrachte). Dafür benahm er sich wie versprochen ausgenommen angenehm und trug sogar ein geschlossenes Hemd um die Reste seiner Verpilzung zu verbergen.
Mit den Gästen hatten wir dann einen äußert gelungenen Abend, nicht zuletzt wegen unserem Vermieter und Gönner K. Durch geschicktes Netzwerken scheinen sich für uns zwei, den eigenen Gönnern und Gevatter Staat auf der Tasche liegenden Gesellen, sogar einige lukrative Jobs anzubahnen. Was Ehrenbürger Huber für uns getan hatte, noch können wir die ganze Tragweite mit unseren Sporenhirnen nicht erfassen. Aber, Wien, du gehörst zu uns. Wir sind die Äpfel, du der Stamm.

6 Comments:

Blogger simo said...

So schön, dass ihr wiederlosgelegt habt! schenial, die herren!

5/14/2006 12:10:00 PM

 
Blogger schönberg said...

betrachte das ganze als heilprozess - es ist etwas metaphysisches. biegt die hirnwindungen wieder grade. der andere nutzt es ja bloß stillen niederer bedürfnisse.

5/14/2006 01:15:00 PM

 
Blogger krolitzen said...

Schönberg hat in seiner umfangreichen Sammlung an Phobien und Verhaltensanomalien unter anderem eine stark ausgeprägte Rechtschreibschwäche und eine Zwanghafte Angst vor dem zu seinem Leidwesen weit verbreiteten Wörtchen "zum". Man möge ihm verzeihen.

5/14/2006 03:50:00 PM

 
Blogger krolitzen said...

mir Selbst Wurde Kurz Vor Der matura Nahegelegt, Bis Zu Selbiger Die gross- Und kleinschreibung Nocheinmal Zu Wiederholen.

5/14/2006 03:52:00 PM

 
Anonymous Anonym said...

Nice idea with this site its better than most of the rubbish I come across.
»

5/23/2006 01:32:00 AM

 
Anonymous Casino Games said...

What entertaining message

5/22/2011 02:10:00 PM

 

Kommentar veröffentlichen

<< Home