ein loft, zwei bmx und ein ganzer haufen marillenknödel. wien brennt!

5/10/2006

Von Hubers Gnaden

Nur langsam gewöhnen sich meine Augen ans helle Tageslicht. Schönberg hatte am Anfang dank seiner verquollenen Schweinsäuglein da bessere Karten, allerdings nimmt auch seine teigige Gesichtsschwellung langsam ab. Die Gliedmaßen schmerzen bei jeder Bewegung; so oder so ähnlich müssen sich justament auf die Erde zurückgekehrte Astronauten fühlen. Wir sind schliesslich auch erst gerade auf die Erde zurückgekehrt, allerdings aus der anderen Richtung. Dazu sind wir im Moment noch auf flüssige Nahrung angewiesen, Magister Huber, seines Zeichens Lebensretter, hat uns geraten, unsere verkeimten Speiseröhren zu schonen, bevor er uns an diesem paradiesischen Ort zurückließ. Licht und Luft im überschuss, die Möglichkeit zur vollständigen Reinigung (Schönberg und ich verbrachten eine gute Stunde damit, uns wieder in die Funktionsweise einer handelsüblichen Dusche - ja, DUSCHE - einzuarbeiten) und sogar ein Kühlschrank.
Zur Feier unserer Auferstehung legten wir unsere Streitigkeiten bei, und verabredeten uns mit der zu Kellers zeiten liebgewonnenen Kagraner Nachbarschaft und unserer Gönnerin S., die sich sehr über unsere Rekonvaleszenz zu freuen schien, zu einem Kulturellen Abend: Ralf Schlagobers aka "Crazy Cookie" las Walter Koeppen im Akademietheater. Schönberg verhinderte mit seiner präzisen Art, einen Treffpunkt zu vereinbaren, und einem unstillbarem Heisshunger auf Käsekreiner Schlimmeres, so dass wir die ganze Bagasch erst nachdem Keksi seine Geschichte von den Zweiundfünfzig Zähnen zum besten gegeben hatte, im Foyer trafen.
Den Abend beschlossen wir im Palmenhaus bei lauschiger Musik und sahen Schönberg beim Absturz zu. Nach mehreren Cocktails Proklamierte er, die "Hombres" in seinem Magen bräuchten jetzt Gesellschaft von ein paar feurigen "Senoritas", die er prompt orderte und exte. Wenigstens waren es nur Drinks und nicht seine üblichen "Senoritas". Zwei Herren, die am Nebentisch friedlich ihre Austern schlürften, lud er erst zu Absinth ein, und wollte sie dann mit einem Butterkeks in der Hand herausfordern.
Glücklicherweise ereilte ihn in diesem Moment ein Mycellose-Rückfall, und er brachte den weiteren Abend nichts als heiseres Krächzen heraus, was uns vor Lokalverbot bewahrte. Danke, Schönberg.

4 Comments:

Blogger Martina said...

Wieder zurück, wieder erholt? Wie ich dem Text entnehme, geht es euch ja besser den je.
Ich würd aber ein bisserl von dem Pilz behalten - als Andenken.

5/10/2006 02:41:00 PM

 
Blogger krolitzen said...

Ein bisserl ist noch übrig. Kommt doch alle mal auf ein Ragout vorbei.

5/10/2006 11:20:00 PM

 
Blogger Martina said...

brrr. Bei solchen Angeboten muß ich als ausschließlicher Carnivore leider absagen. (Meinen Vorfahren zuliebe)

5/11/2006 03:15:00 PM

 
Anonymous Anonym said...

Interesting website with a lot of resources and detailed explanations.
»

5/23/2006 01:17:00 AM

 

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