ein loft, zwei bmx und ein ganzer haufen marillenknödel. wien brennt!

5/10/2006

Un Hombre, por favor!

Es müssen Wochen vergangen sein. Alles, was ich an vermeintlichen Wissen sammeln konnte verdanke ich Inspektor Huber. Huber, Doktor Huber fand uns - wie er selbst sagt in einem Zustand "völliger Denaturierung". Es schien, also sei Krolitzens Oberkörperpilz durch die ständige Vermengung mit den Sporen unserer D-Klasse Wohngelegenheit eine unheilvolle Verbindung eingegangen (ähnlich der unheilvollen Verbindung mit Gerbstoffen, wenn ansonsten guter Wein korkt). Über Wochen muss der neue Pilz unsere Wahrnehmung verrückt haben. Am Ende lagen wir beide zwar lebend, aber überwuchert von Dreck, Lärm und Gestank im noch vor wenigen Monaten von Krolitzen hochgelobten "Clubraum im Souterrain". Es kommt mir vor als seien Jahre vergangen.

Magister Huber zog schnell alle Register. Mit einer Nährlösung päppelte er uns auf, gewöhnte uns langsam wieder bei Luftfeuchte unter 120% zu atmen und - vermittelte uns an eine neue Wohnstätt. Hier wachten wir heute morgen auf. Direktor Huber stand an meinem Bett, erklärte mir kurz die wichtigsten Details und verschwand mit einem freundlichen "Grüßens mir den Herrn Krolitzen." Ich glaube wir werden ihn nie wieder sehen.

Scheissegal. Wir leben wieder. Nachdem auch Krolitzen am späten Nachmittag zu sich fand
beschloß ich alte Feindschaften zunächst beiseite zu legen. In seinem Telefonbüchlein fand ich noch die Adressen einiger seiner verflossenen Lebedamen aus Kagran (unserer alten Hood) die wir flugs auf einer Lesung des spätpubertierenden bayrischen Jünglings Hubert Wadlroger, nein, wie hieß er gleich, Ernie Gschaftlhuber, nein, es war.... Robert Stadlober... bezirzten. (Wer ihn nicht kennt, es ist der aus dem Film mit den Keksen. Igitt. So einer will eine Lesung halten). Zusammen mit Krolitzen, der sich wunderbar von seinem Oberkörperproblem zu erholen schien, nahmen wir später den einen oder anderen Weingeisthaltigen Getränkemix zur Hand. Ich bestellte mir, Kraft meiner zurückgewonnenen Lebensfreude einen potenzfördernden "Hombre", ein delikater Aperitif aus Tequila, Vermouth und Fruchtcocktail. Nur: Krolitzen war wieder hinterfotzig. Der Bedinung erzählte er hinterrücks, ich habe eigentlich einen "Seniorita" bestellt (Erdbeersaft, Zucker, Maltitsirup). Das geschwungene Glas mit dem zartrosa Farbton und der Kirsche an Amors Liebespfeil brachte mir keine weiteren Sympathien der Begleiterinnen ein. Wohl aber die des in der Nähe sitzenden Herbert Badlstuber. Der wollte gleich wissen ob ich ihn später am "Hintereingang" treffen wolle. Danke, Krolitzen.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Super color scheme, I like it! Keep up the good work. Thanks for sharing this wonderful site with us.
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5/23/2006 01:33:00 AM

 

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